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Gedenkkerze
Jesus Cristus.
Die große Problematik einer Einteilung der menschlichen Handlungen in gut und böse ist, daß sich nach einer solchen Einteilung im allgemeinen fast niemand selbst betroffen fühlt.
Wir teilen da immer nur so nach der Methode der Dünnbrettbohrer ein, daß wir selbst auf alle Fälle auf der Seite des Guten stehen, eine Schuld und daher die Bosheit gibt es immer nur bei den anderen. Wohl niemand hält seine eigenen Handlungen für radikal böse, jeder findet irgendwo in seinem Inneren immer noch Ausreden und Begründungen, sich selbst als gut zu sehen.
Selbst die größten Massenmörder dieses Jahrhunderts, Stalin und Hitler, sahen sich selbst keinesfalls in der Rolle des Bösen, beide glaubten an ihre menschheitserlösende Aufgabe, nämlich die Menschheit von allen möglichen ausbeuterischen und verderbenbringenden Menschen und Mächten zu befreien. Auch die Kinder in Nordirland, die haßerfüllt Molotowcocktails auf Menschen anderer Konfession werfen, sind der Überzeugung, daß sie selbst gut, die anderen jedoch böse seien und also die Bomben verdient hätten.
Eine Erziehung wie in unserem heutigen Christentum zu einer wenig konkreten Einstellung zum Guten und gegen das Böse - etwa mit allgemeinen religiösen Riten und Sprüchen, dem Bösen oder dem Satan zu widersagen - trifft daher niemanden, um ihn wirklich vom Bösen abzuhalten. Sie führt in der Praxis keineswegs zu moralisch guten Menschen und ist daher sinnlos. Ja, es sieht so aus, daß eine solche wenig konkrete Einstellung zu Gut und Böse Kennzeichen einer heuchlerischen und im Grunde verdorbenen Gesellschaft ist, die sich selbst etwas vormacht.

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Inge Egger.
Super.