Julian Philipp Höffken

25.4.23 einer dieser Tage die ich nie vergessen werde.Der Tag an dem ich dir zum letzten Mal "bis die Tage" sagte.Zwei Tage später hattest du diesen unsäglichen Unfall der alles verändert hat. Ich weiß gar nicht mehr wie oft du in den letzten Jahren bei uns in der Küche gesessen hat und dich "ausgekotzt" hast.Mit dir gerungen hast ob dies wirklich der richtige Weg ist.....25.4,ein Dienstag...Zeit hatte ich eigentlich keine,aber natürlich habe ich sie mir genommen,mal gut so.Ein letztes Mal hast du mir dein Herz ausgeschüttet.Ob ich dir helfen würde,du willst jetzt wirklich die Scheidung,eigene Wohnung hast du ja schon,dieses hin &her,diese Versprechungen die dann doch nicht umgesetzt wurden,oder nur teilweise,du möchtest das alles nicht mehr.Nägel mit Köpfen wolltest du machen, schnellstmöglich die Scheidung und deinen Namen zurück.Dich um Malou kümmern und Maya regelmäßig sehen.Deine Umschulung beenden um dich dann Selbständig zu machen,das war dein grober Plan für die Zukunft.Tja,und jetzt?Ist alles anders.Wenn ich in diesem Jahr eins feststellen durfte,dann das du geliebt wurdest,das du vielen Menschen wichtig warst,das dein Andenken von diesen Menschen in Ehren gehalten wird.Im Grunde standen die Türen von deinen Freunden für dich immer offen.Du fehlst Jule,du glaubst gar nicht wie sehr 🖤

1Jahr schon

Lieber Julian, seit gestern können wir nicht mehr sagen. „Vor einem Jahr waren wir noch zusammen…“. Heute vor einem Jahr bist du von uns gegangen. Dein Tod hat alles auf den Kopf gestellt. Dieser eine Satz der Polizisten hat meine Welt in Scherben gelegt. Mit einem Mal ist alles, jede Zukunft zerstört, die wir erdacht haben. Wohin mit all der Liebe zu dir? Mit aller Wucht habe ich sie gefühlt in all der Trauer. Fotos, Erinnerungsbücher, abendliche Küsse von Mama und Papa für unsere kleine Malou. Tränen, Schreie, und immer wieder „Komm einfach zurück…“ leise geflüstert im Bett. Und auch jetzt zerreißt es mich innerlich beim Schreiben dieser Zeilen. Immernoch ist da dieses Gefühl, dass du irgendwo bist. In Regenbögen, flackernden Lampen, wackelnden Ästen vom Wind, einem wolkenverhangenen Mond und leuchtenden Sternen. Und doch kann nichts diese Leere füllen, die du hinterlassen hast. So oft sehne ich mich nach Deinen Umarmungen, wenn alles verzweifelt und aussichtslos scheint. Immer wieder kann ich sie spüren, wenn ich traurig bin. Mir fehlt deine Nähe. Dein Geruch. Deine Wärme. Du hast mir immer das Gefühl gegeben, dass alles wieder gut wird. Zusammen schaffen wir das… Doch manchmal ist da auch Wut. Warum hast du uns allein gelassen? Einfach so? Wie konntest du mir, uns, das nur antun? gleichzeitig weiß ich, du würdest alles tun um hier bei uns zu sein. Um wieviele Erfahrungen wurdest du gebracht? In den fünf Jahren hast du so viel erreicht und bist gewachsen. Es macht mich so wütend, dass du Malou nicht beim aufwachsen begleiten kannst, deinen Traumjob am Strand hast und mit deinen Enkel spielen wirst. Wie oft muss ich daran denken was du nicht mehr erleben durftest. Du wurdest in einem einzigen Moment um so viele Erlebnisse und Möglichkeiten beraubt! Mir fehlen deine halb erzählten Stories mit falsch verwendeten Fremdwörtern. Unsere Diskussionen über die Kinder und die Wochenendplanung. Mir fehlen deine lockeren Ansichten und Lösungswege. Hast du doch dafür gesorgt, dass wir nach 3 Wochen Quarantäne den schönsten Ausflug zum Weihnachtsmarkt hatten. Du hast für die Menschen, die du liebst alles gegeben. Bist 3 Uhr nachts zur Apotheke gefahren und dreimal zwischen Köln und Alpen hin und her gependelt um einen Reifen zu wechseln. Du bist mit einem übergroßen Stillkissen hinten auf der Harley gefahren, um mich damit zu überraschen. Mir fehlen unsere langen Fahrten irgendwohin mit Musik aus allen Jahrzehnten. Mir fehlen unsere Abende auf dem Balkon und morgendliche Gespräche am Frühstückstisch. Deine Fröhlichkeit und Leichtigkeit in unseren Urlauben (inklusive der Cocktails am Pool). Mir fehlt dein Sturkopf, dein Lachen, deine ruhige Art inmitten tausender Menschen. Am Abend hast du alle Geräusche aufgeklärt, die ich seltsam fand, die so ein Haus mit sich bringt. Nun fühlt sich dieses große Haus nur noch leer an. Meinen Freunden fehlt dein Kaffee, den du ihnen gemacht hast, weil ich es einfach immer vergesse. Du warst der einzige Mensch der immer für mich da war. Egal, wie es zwischen uns stand, notfalls haben wir immer zusammen gestanden und gekämpft. Am meisten fehlt mir deine Gabe jedem das Gefühl zu geben er wäre in diesem Moment der wichtigste Mensch für dich. So sehr hast du deine Familie und Freunde geliebt und manchmal auch mit deiner chaotischen Art in den Wahnsinn getrieben ;). Dieses Jahr war so schwer und mein Herz wird wohl nie heilen. Doch dein Tod hat uns in diesem Jahr auch verbunden mit vielen wundervollen Menschen, die dich so sehr geliebt haben. Deine Liebe zu dir hat uns näher gebracht. Danke dafür! Und ich lebe für dich weiter. Ich war tatsächlich im Meer tauchen (nachdem du mich so oft versucht hat dafür zu begeistern), werde weiter reisen, habe mit Josh und Lilly Parasailing gemacht (die Kugel auf Bali werde ich aber sicher nicht betreten) und gehe mit unserer Malou und den Kids nach Bali (so wie wir es uns erträumt hatten). Deine Lebenslust treibt mich an. Danke, dass du warst, danke das du bist, danke, dass du immer für uns da sein wirst! Ich liebe dich!