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Kondolenz
Jörg- liebevoll James genannt
14.01.2019 um 01:42 Uhr von Michael HerrmannLiebe Familie Elsweiler,
durch Zufall fand ich im Internet die Nachricht vom Tode meines alten Klassen- und Internats - Kameraden Jörg, was mich sehr betroffen macht.
Wir lebten viele Jahre gemeinsam in einer Gruppe und er war für mich immer ein guter Kamerad. Manchmal etwas' jeck', vor allem, wenn es um James Bond Filme ging, die damals hochaktuell waren.
Über aktuelle Neuerungen in Filmen, Musik mit den Beatles etc. - wusste er immer bestens Bescheid und konnte die Filme sehr lebendig erzählen, so dass man am nächsten Wochenende gleich ins Kino ging, auch wenn man noch keine 18 war.
Wir hatten im Sprachgebrauch einen saloppen Umgang und in Gegenwart von Mädchen konnte er einen in große Verlegenheit bringen. Besonders mit flaxigen Redewendungen aus Filmen.
Ich habe es ihm nie nachgehalten, aber ihm gesagt, dass er die Mädchen bis ins letzte Schamgefühl getroffen hätte - und mich auch.-------------------------------------------------------------------------------
Doch ich glaube auch sagen zu dürfen, dass er sehr oft alleine war.
Eltern Geschäft - er fern von Essen im Internat. Ähnlich war das bei uns allen so.
Ich war gebürtig aus Bad Godesberg und erfuhr unter dem Siegel der Verschwiegenheit, dass er dort im Godesheim war, bevor er nach Burscheid kam.
Es blieb immer unser gemeinsames Geheimnis.
1972 trafen wir uns in Tirol, er war in Mittenwald im Geschäft und wir verbrachten einige Tage gemeinsam mit Ski laufen.
Er besaß einen BMW 2002 Tii, mit 130 PS. Wahnsinn.
Ich hatte nur einen klapprigen Käfer, denn ich studierte damals in Aachen, und war finanziell stark eingeschnürt - anders als er- verdiente also noch kein großes Geld.------------------------------
James konnte mich immer anstiefeln für irgendwelche Missetaten und wir haben gemeinsam so einiges angestellt und dann auch Strafen gemeinsam durchgestanden.
Damals in Tirol stachelte er mich an, mit auf einen Berg 'Hohe Munde' zu kommen. Meine Leistungen langten eigentlich nur für eine Idiotenhügel, aber James verstand es prächtig mir alles so schmackhaft zu machen, dass ich mit dabei sein wollte.
Am Abend waren meine Beine grün und blau, vom ewigen Fallen.
Aber ich habe nicht gejammert, denn ich war ja selber Schuld.
Er meinte dann zum Schluss nur beiläufig: Na das war wohl nichts, ich dachte du wärst schon fortgeschrittener mit dem Ski.
Er war ein Meister der Motivation und Überredungskunst-sehr positiv konnte er einen begeistern. Voller Ideen und voll von Tatendrang.
Sein Lieblingsthema war, Szenen aus den Bond Filmen nachzustellen. Es waren total verrückte Ideen.
Seine Ideen, großartig, er zog sich die Weste an und bemerkte, die Browning fehlt noch (Pistole)
Ein Rollenspie zwischen unsl: Bond übernehmen sie!
Unser letzter gemeinsamer Kontakt war, dass er mit einem „futschneuen“ BMW nach Bonn kam und mich einlud auf ein Eis auf die Außenterrasse der Beethovenhalle.
Danach verliefen sich leider unsere gemeinsamen Spuren.
Ich werde meinem guten Kameraden James immer ein ehrendes Gedenken bewahren; sehr schade, dass er nicht mehr unter uns ist.
Herzlichst
Michael Herrmann
genannt: Meikel oder Meikelchen