Armin Schulz

Wenn Du bei Nacht zum Himmel emporschaust, dann werde ich auf dem schönsten der vielen, vielen Sterne sitzen und zu Dir herabwinken. Ich werde Dir Trost und Licht senden, damit Du mich in Deiner Welt sehen kannst und nicht vergisst. Traurig sollst Du aber nicht mehr sein, denn schau nur: Ich habe jetzt einen eigenen Stern!

Liebster Lui, ich bin's schon wieder. Schade, dass sich kein anderer traut, mal was zu schreiben. Aber denken tun noch ganz ganz viele an Dich. Das weiß ich. Und vermissen tun Dich auch superviele Menschen. Du fehlst einfach überall. Heute ist der 18. Dezember und zum ersten Mal ist die Straße zugeschneit. Ich ich dachte gerade noch .. wie schön unberührt ... da kam der Schäfer mit seiner kompletten Herde vorbeigezogen. 2 m neben dem Haus. Einfach total schön. Da musste ich wieder an Dich alten Naturburschen denken und wie schade es ist, dass Du diese schöne Welt hier unten nicht mehr mit uns erleben kannst. Jetzt wärst Du ja eh in Deinen Weihnachtsbäumen.. aber die gute Laune würdest Du trotz Stress nicht verlieren. Man kann es mittlerweile ganz gut verdrängen, aber dann reißt es einem wieder die Beine weg, als wenn man noch nie vorher davon gehört hätte. Komische Welt, mit der wir klarkommen müssen. Wenn das doch mal einer erklären könnte ...warum? Jetzt steht wieder Weihnachten vor der Tür. Wir werden versuchen, das Beste draus zu machen und Dich in Gedanken in unserer Mitte haben und traurig und glücklich sein. Liebe Grüße, Deine Anni

Liebster Luis, der Schmerz um Dich ist mal wieder schlimm. Aber man muss ja auch Stück für Stück begreifen, was passiert ist. Und Weinen hilft. Heute morgen um 6.15 Uhr beim Zeitungholen konnte man die Sterne in der dunklen Nacht sehen und ich musste an den Spruch denken ... " .. weil ich auf einem von ihnen wohne ...". Aber da hat es mich wieder geschüttelt, weil das so fürchterlich weit ist. Du wohnst nicht auf einem Stern. Du wohnst für immer und ewig hier unten bei uns, in unseren Herzen. Du bist da. Wir werden Dich niemals vergessen. Anni

Liebster Luis, heute ist der 30. Juli 2009 und der Schmerz im Bauch ist mal wieder so richtig stark, kaum zum aushalten. Wie an dem Tag, an dem sich die Welt und das ganze Dasein hier verändert hat. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass Du nie wieder hier sein wirst. Der Sommer war verregnet und am Wochenende ist das letzte Schützenfest in Oberkirchen. Die Ferien plätschern vor sich hin und alles ist eigentlich wie immer ... und eigentlich ist gar nichts mehr wie immer, denn Du fehlst uns allen so unendlich. Manchmal, in schönen Augenblicken mit Tina und Euren Kindern, tut es so weh, dass Du nicht da sein kannst und dabei bist. Hoffentlich siehst Du uns dann und freust Dich mit uns von oben. Man kann es kaum aushalten, in den Himmel zu schauen. Was macht Ihr da oben eigentlich beim Sommergewitter? Heute Nacht war wieder so ein heftiges, da hab ich mich gefragt, was im Himmel wohl jetzt abgeht. Ach Luis, warum musste das sein? Wir leben alle nicht mehr das Leben, das wir vorher leben konnten (Wir wußten ja nicht, wie gut wir es hatten.). Es ist alles über den Haufen geschmissen und man fühlt sich so erschöpft vom Leben und dem Aushaltenmüssen ... was sollen wir denn machen? Wenn man wüßte, wo der Sinn liegt? Wann wird das denn besser? Keine Ahnung, aber ist ja auch ein Zeichen davon, dass Du einen gewaltigen Eindruck und jede Menge Spuren von Dir bei uns allen hinterlassen hast. Sogar Hanna vermisst Dich und wir schicken Dir jeden Abend einen dicken Kuss in den Himmel. Sie sagt: Mein Patenonkel Armin ist jetzt ein Engel und sieht uns von oben. Ich glaube, sie hat Dich noch ganz genau in Erinnerung, wie Du sie immer durchgekitzelt hast mit Deinen großen Händen. Es ist schön, an Dich zu denken, tut aber auch unendlich weh. Ich freue mich über jeden Moment, in dem Tina sich entspannen kann und fröhlich ist. Liebe Grüße in den Himmel und schlaf gut, Anni

Heute ist der 1. April 2009 und der 10. Geburtstag von Pauline. Der erste Geburtstag ohne Dich, ihren geliebten Papa. Und sie ist richtig groß geworden. Eine richtige kleine, wunderschöne "Madame". Du würdest platzen vor Stolz. Und sie ist Dein Ebenbild. Wir vermissen Dich alle so sehr und können es immer noch nicht begreifen. Ich hoffe, dass es Dir gut geht, da, wo Du jetzt bist und hoffe, dass Du uns nicht vergisst. Noch nie zuvor spürten wir solchen Verlust und Schmerz, die Endgültigkeit bricht unser Herz. Es tut so weh wie Heimweh ganz tief drin und gibt dem Leben hier unten einen neuen Sinn. Jeder Tag kann für jeden der letzte sein ... der Mensch, auch wenn er so groß, stark und schön ist wie Du, bleibt doch verletzlich und klein. Auch wenn wir's nicht wahrhaben wollen müssen wir Dich entbehren, denn Du wirst nicht mehr wiederkehren. Philip's Einschulung, Dein Geburtstag, Weihnachten und Neujahr, ich weiß nicht, wie's für Tina, Mechthild und die Kinder auszuhalten war. Der erste Schnee im November und jetzt kommen die Wildgänse schon zurück ... es wird wieder Frühling ... doch wir spüren kein Glück. Du wirst zum ersten Mal nicht dabei sein, beim Suchen der Ostereier und auch nicht bei Pauline's, Philip's, Mechthild's und Tina's Geburstagsfeier. Keine Umarmung von Dir und kein Küssen ... und doch ... sie werden es aushalten müssen. Man kann nur hoffen, dass es stimmt, dass die Zeit dem Schmerz die Stärke nimmt. Viele liebe Grüße in den Himmel und pass bitte von oben auf uns auf !!!!!!!! Deine Schwägerin Anni