Volker O. Kusterer

Hallo lieber Papa,

auch wenn viele Leute sagen, ich käme sehr nach meiner Mutter, sehe ich viele Gemeinsamkeiten bei uns. Zum Beispiel das späte Aufstehen oder die Schwierigkeit Gefühle richtig in Worte zu fassen.

Du warst mir immer ein Vorbild und ich hätte mir nie gewünscht einen besseren Vater zu haben.

Wer dich kennt, der weiß, dass man mit dir tolle Abende verbringen konnte und ich habe jeden Einzelnen mit dir genossen.

Ich weiß, du hättest manchmal gerne über mehr als Technik und Ähnliches geredet (wobei du übrigens ein hervorragender Gespärchspartner warst).

Ich wollte dir dazu noch sagen: am Ende haben wir uns doch immer Verstanden.

Du warst mir ein toller Vater, ich danke dir unendlich für deine Hilfen, für die Reisen, für deine Freundschaft, für deine Geduld und Nerven mit mir!

Du warst früher mal sehr stur und hattest wenig Verständnis, doch dafür warst du meine Autorität!

Du bist sehr eigen und verschlossen, doch hat mich das an dir fasziniert und ich entwickle mich nach dir.

Doch nichts hat mich mehr begeistert, dass du in den letzten Jahren als Freund in meine Welt gekommen bist, mit dem ich über alles reden konnte, der mir zugehört hatte und glücklich mit allen Entscheidungen von mir war, denn du hast angefangen von MIR zu lernen und hast MICH um Hilfe gebeten und du hast mit MIR über technische Dinge gerätselt.

Nur offen geredet haben wir nicht, aber das macht nichts, denn wir haben uns auch so verstanden. Ich bin froh es dir wenigstens jetzt gesagt zu haben.

Wir löschen diese Flamme, aber nicht das Licht der Wahrheit, die Wärme der Gemeinschaft oder das Feuer der Hingabe.

Die Flamme des Lebens bleibt erhalten.

Jetzt ist die Zeit gekommen, uns in Dankbarkeit von Volker Kusterer zu verabschieden. Mögest du seine Hoffnungen und Träume in deinem Herzen wertschätzen. Mögest du die Erinnerung an ihn in Ehren halten, seine Worte, seine Taten, sein treues und sanftes Wesen.

Wen wir geliebt haben, der wird ein Teil von uns und ist niemals verloren.

Möge der Friede der Ewigkeit, der Friede der größer ist als unser Verstehen, mit uns sein - jetzt und für immer.

Haltet fest an dem, was gut ist, auch wenn es eine Hand voll Erde ist.
Haltet fest an dem, was ihr glaubt, auch wenn es ein Baum ist, der für sich selbst steht.
Haltet fest an dem, was ihr tun müsst, auch wenn es noch ein weiter Weg ist.
Haltet fest am Leben, auch wenn es leichter ist, los zu lassen.
Haltet fest an seiner Hand, auch wenn er sich weit von euch entfert hat.

In unserer Zeit der Trauer entzünden wir eine Flamme der Anteilnahme, die Flamme des Lebens, das weiter geht. In dieser Zeit, wo wir im Angesicht des Verlusts auf der Suche nach Verstehen und Klarheit sind, entzünden wir dieses Zeichen unserer Suche nach Wahrheit, Bedeutung und Gemeinschaft.

Christine Robinson